23. Sep

Der junge Legionärsschreck

Niki Rechberger hat es schon wieder getan. Beim 6:8 in Wimpassing hat er zum dritten Mal in dieser Saison einen Bundesliga-Legionär geschlagen.

Durch die Bank hängende Köpfe bei den UJZ'lern nach dem 6:8 am Freitag bei Vizemeister Wimpassing.

 

Einem zollten aber alle an jenem Abend Respekt und Anerkennung: Niki Rechberger.

 

Der 60er aus Haibach (alle Fotos von Tobias Kothbauer) hatte zum Auftakt des zweiten Durchgangs den World-Tour-erfahrenen Tschechen David Pulkrabek nach einer packenden Golden-Score-Schlacht ausgekontert. Erfreulich, wenn Eigenbau-Kämpfer einen Bundesliga-Legionär schlagen. Erstaunlich, dass dem gerade einmal 19-Jährigen dies heuer bereits zum vierten (!) Mal gelungen ist.

 

Auf Rechbergers Saison-Abschussliste befinden sich der deutsche Meister Maximilian Heyder, den er beim 7:7 gegen Wels gleich zweimal schlug, der bulgarische EM-Zweite Yanislav Gerchev, den er gegen Galaxy mit einem Beinwurf erwischte, sowie nun eben Pulkrabek.


 

Ganz zur Freude von Martin Schlögl. "Niki hat sich diese Siege verdient", sagt der UJZ-Trainer. "Er arbeitet sehr hart an sich, ist sehr diszipliniert." Warum der BORG-Schüler genau heuer so einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht hat? "Vom Griff her bleibt er jetzt genau auf seiner Linie - und da fällt er kaum." Dies sei auch gegen Pulkrabek der Fall gewesen. Dies sei sogar soweit gegangen, dass er nach seinem Sieg zum Coach gegangen ist, um zu fragen, ob er auch einmal mit der Rechten raufgreifen dürfe, weil er da ein gutes Gefühl hat.

 

Der Weltmeister stellte sich vor

Schlögl gestand nach dem 6:8 in Wimpassing, dass er nicht erwartet hatte, dass die Niederösterreicher für diese Partie ihre vierte Legionärskarte ziehen. Noch dazu, da der Italiener Matteo Piras mit 73,5 Kilogramm abwog und die Wimpassinger - mit Blick auf das Final Four - bis 73 kg mit Lukas Reiter ohnehin einen österreichischen Nationalteamkämpfer stellen.

 

Reiter und Aaron Fara fehlten am Freitag ja ebenso wie es auf Seiten der Mühlviertler Daniel Allerstorfer tat. Sie alle waren beim Grand Prix in Tashkent im Einsatz, bei dem für Allerstorfer leider schon zum Auftakt gegen Vize-Weltmeister Ushangi Kokauri (AZE) Endstation war (Ergebnisse). 

 

"Die Wimpassinger haben die Ausfälle mit den zwei Legionären letztlich besser auffangen können als wir", sagte Schlögl, der mit Weltmeister Noel van t'End nur eine internationale Kraft zur Hand hatte. Der Niederländer blieb bei seinem Debüt fürs UJZ nichts schuldig, war bis 100 kg sowohl gegen Bernhard Alber (Video vom Sode-tsuri-komi-goshi) als auch gegen Mario Buchebner (zweimal Ko-uchi) erfolgreich.

Mit fünf Junioren

 
Dass das UJZ in den unteren fünf Gewichtsklassen mit einer Junioren-Auswahl antrat, lag mitunter an den Ausfällen von Tobias Weixelbaumer (kürzlich eine Zahn-OP) und Driton Shala (Arbeit). Schlögl: "Es hätte es den Burschen trotzdem zugetraut." Zwar waren Rainer Binder und Wojciech Kanik zudem gesundheitlich angeschlagen, doch die hatten schon unter der Woche angekündigt, auf jeden Fall auf der Matte zu stehen. 

 

Kanik verkaufte sich zum wiederholten Mal in dieser Bundesliga-Saison äußerst teuer, zwang sowohl Andreas Wenisch als auch Johann Schmid in der Verlängerung in die Knie. Der untergewichtige Binder stemmte indes seine nicht einmal 90 kg gegen Wimpassings Schwergewicht Andreas Mruk. Vergeblich. "Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen und zur Halbzeit Rainer und Noel switchen", haderte Schlögl, der die beiden letztlich stehen ließ. Auch weil das Kämpferherz Binders nach einer Revanche dürstete.

 

Besonders geknickt schienen Mario Wiesinger und Samuel Gaßner. Wiesinger, weil er wusste, dass die UJZ'ler noch einen zweiten Sieg von ihm gegen Martin Morgenbesser benötigen würden. Der Ottensheimer übersah im zweiten Durchgang aber einen Bärenwurf des Wimpassingers. Gaßner, weil er sich gegen Piras viel vorgenommen hatte, letztlich aber zweimal Lehrgeld bezahlte, er jeweils mit Ko-soto-gari geworfen wurde.

 

Lage spitzt sich zu

Ein Blick auf die Tabelle genügt, dass sich die Situation für das UJZ im Final-Four-Rennen zuspitzt. Nun sei man auch auf entsprechende Ergebnisse der Konkurrenz angewiesen, um nicht aus den Top-Vier zu fallen. Die abschließende Heimpartie am 12. Oktober in Hellmonsödt gegen Flachgau genießt nun besondere Brisanz. Es könnte sogar das direkte Duell um das Final-Four-Ticket werden.

 

"Es hilft alles nichts. Die Karten liegen auf den Tisch. Und gegen Flachgau werden wir einen Sieg brauchen", so Schlögl.


zurück zur Übersicht
  • Sektion
  • Sektion mit Schulunterricht
  • Leistungszentrum

News der Sektionen

St. Martin im Mühlkreis
Weihnachtsfeier Sektion St. Martin 19. Dec
Hellmonsödt
Ein Danke 08. Nov
Hellmonsödt
Eine letzte Verbeugung 02. Nov