12. Aug

Tag der Entscheidung für den Judo-Herbst

Finden heuer noch Ö-Meisterschaften oder Bundesliga statt? Kommenden Montag fällt eine Grundsatzentscheidung.

Es sind die kleinen Freuden.

 

Um diesen Eindruck kommt man nicht herum, wenn man in die Trainingsgesichter am Niederwaldkirchner Waldfestgelände schaut. Dort - quasi einen Judowurf von der Reiter-Ranch entfernt - haben sich die UJZ'ler ein neues Wald-Dojo gebastelt. "Es ist super geworden", sagt Hausherr Lukas Lindorfer, Pächter des Geländes, mit leuchtenden Augen. Die Bühne, auf der sonst Festlbands ihr Potpourri an Coversongs zum Besten geben, wurde auf Initiative von Hans Makula auf knapp 80 Quadratmeter erweitert (der Boden schwingt wunderbar!) und mit Matten ausgelegt. Als "Hallenbeleuchtung" haben anfangs Auto- und Traktorscheinwerfer gedient.

 

Alleine normal Judo trainieren zu können, ist in Oberösterreich nach der Wiedereinführung der Maskenpflicht neuerlich zu einem hohen Gut geworden. Darauf aufbauend geht der Blick freilich nach vorne:

 

Wofür trainieren wir?

 

Eine Frage, für deren Beantwortung der kommende Montag vorentscheidend wird. Da wird der ÖJV-Vorstand in einer Video-Konferenz über die noch ausstehenden Österreichischen Meisterschaften der Allgemeinen Klasse (geplant am 17. Oktober in Oberwart), jene der U16 und U21 (10. und 11. Oktober in Eferding) und ein mögliches Bundesliga-Finale (21. November in Gmunden) beraten.


  

Ob diese Events tatsächlich stattfinden werden können oder nicht, ist aus heutiger Sicht schwer abzuschätzen. Zu unvorhersehbar ist der Pandemie-Verlauf, der außerdem lokal variiert. Es geht daher am Montag vielmehr um eine Grundsatzentscheidung, sagt Markus Moser. "Wie groß ist das Risiko und wollen wir das eingehen", erklärt der ÖJV-Sportdirektor. Für die Turnier-Organisatoren ist ein solches Bekenntnis des Verbands angesichts diverser (Hallen-)Vorlaufzeiten bereits dringend notwendig.

 

Speziell wenn es um die Durchführung der diesjährigen Bundesliga geht, könnte der Kurs der OÖ-Landesregierung eine entscheidende Rolle spielen. Bleiben die hier geltenden Vorgaben, die als einzige im bundesweiten Vergleich Indoor-Judo mehr oder weniger verbieten, könnte eine komplette Saisonabsage folgen. Erst vorige Woche hatte die OÖ-Landesregierung bekräftigt, die strenge Maskenpflicht vorerst beibehalten zu wollen. Hoffnung hatte zuletzt eine Ankündigung von Bildungsminister Heinz Faßmann gemacht, wonach Schulen im Herbst ohne Einschränkungen starten könnten. 

 

OÖ-Landesliga ohne Auf- und Absteiger

Mit Spannung schaut unter anderem Oberösterreichs Verband auf die ÖJV-Entscheidung. Diese gilt als richtungsweisend für die am 19. und 20. September angesetzten Landesmeisterschaften der Altersklassen U16, U18, U21, AK und Veteranen in Feldkirchen.

 

Für die im Frühjahr abgebrochenen Landesligen gibt es zumindest einen Plan B. Sie könnten im November an nur einem Tag in Turnierform ausgetragen werden. "Feststeht, dass es heuer keine Auf- oder Absteiger geben wird", erklärt Liga-Referent Manfred Reisinger. Die einzige Entscheidung bei diesem für die Klubs freiwilligen Turnier sei die Vergabe der Landesmeistertitel. Für Reisinger ist jedoch Grundbedingung, dass die Klubs davor mindestens sechs Wochen normal trainieren können.

 

Abseits der noch in der Luft hängenden Verbandsturniere ist der Kalender praktisch leergeräumt. Das UJZ prüft derzeit Alternativen, etwa in Form von Vergleichskämpfen mit anderen OÖ-Klubs.

 

Das Prinzip Hoffnung 

International sieht der Kalender indes voll aus. Zumindest derzeit noch. Dass sich in fünf Wochen die Judo-Welt zum World-Tour-Grand-Prix in Zagreb einfinden wird, erscheint nämlich ein wenig sehr optimistisch. Ganz zu schweigen vom nur drei Wochen später im Corona-Hotspot Brasilien angesetzten Grand Slam.

 

Um keinen Corona-Fall in den eigenen Reihen zu riskieren, strich das ÖJV-Nationalteam das nun geplante Trainingslager mit dem ebenfalls getesteten ungarischen Team. Eine Sicherheitsmaßnahme, um vor allem den vom ORF übertragenen Länderkampf am 27. August gegen Deutschland nicht zu gefährden.

 

Das Mixed-Teamevent im Wiener ORF-Zentrum könnte also noch für einige Zeit der einzige Leckerbissen einer Judo-armen Zeit sein. Ganz besonders, wenn am Montag der ÖJV-Vorstand zu einem "Nein" in seiner Grundsatzentscheidung für den Herbst kommen sollte.


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