20. May

"Müssen heimische Turniere mehr unterstützen"

U18-Nationaltrainer Ernst Hofer machte sich Gedanken zur Turnier-Beschickung österreichischer Klubs und teilt diese in einem offenem Brief.

Der Austrian Cup in Zeltweg ging zum bereits 14. Mal über die Bühne. Das Organisationsteam rund um Horst Waltersdorfer konnte an beiden Tagen knapp 900 Judoka aus 14 Nationen begrüßen. Eine 50 Teilnehmer umfassende Abordnungen aus Frankreich und eine ca. 30-köpfige Delegation unter der Leitung von Alice Schlesinger zeigten, welchen Ruf dieses Turnier vorauseilt.


Die Organisation des Turnieres war hervorragend. Beginnend mit einer Trinkflasche als Give Away für die Starter über die sehr gute Verpflegung bis hin zu der vom ÖJV unterstützten technischen Abwicklung mit Livestream, personalisiertem Scoreboard und Bildschirmen in denen die Kampfreihenfolgen aufscheint.


Am Samstag an dem die Schüler ihren Auftritt hatten, zeigt sich, dass wir Judoka große Hallen füllen können und sich Judo bei den Kindern großer Beliebtheit erfreut. Ein gänzlich anderes Bild sahen wir am Sonntag wo die U18, U21 und die AK ihre Einsätze hatten. Hier waren die Starterfelder überschaubarer. Die Gründe dafür sind vielfältig und oft sehr individuell. Mögliche Ursachen für die Abstinenz vieler österreichischen Vereine und deren KämpferInnen sind die Terminplanung. Neben der Tatsache des Muttertages ist in der Schule gerade eine sehr intensive Prüfungs- und Lernzeit.


Der Judokalender ist übervoll, ein jeder im Judo Involvierter weiß wovon ich rede. „Da kann man nicht alles fahren“ ist die logische Konsequenz. Jein!


Ich bin der festen Überzeugung, dass wir unsere heimischen Turniere mehr unterstützen müssen. Durch die Einführung der Europacupserien in den verschiedensten Altersklassen haben es die nachrangigen Turniere schwer sich zu behaupten, geschweige denn zu überleben. Es hat ein höheres Prestige bei einem EC zu kämpfen als bei einem AC, die Frage ist nur, hat es auch einen höheren sportlichen Wert?


Jene, die zu EC´s fahren und wenige bis keine Kämpfe gewinnen, wären mit einem Start bei einem AC oder einem anderen Turnier besser beraten. Und jene die sich bei EC´s schon platzierten, können sich vielleicht in der nächst höheren Gewichtsklasse beweisen und neue Techniken an denen sie gerade arbeiten ausprobieren.


Manche Judoka nutzten in Zeltweg die Möglichkeit von Doppelstarts, bzw. 3-fach Starts und kamen somit auf bis zu 10 Kämpfen! Das sind wichtige Erfahrungen. Travis Stevens (Vizeolympiasieger) sagte einmal sinngemäß: „Die Auswahl der Turniere ist wesentlich. Ich muss Turniere kämpfen die meinem Können entsprechen und lernen sie zu gewinnen.“


Mit diesem Gedanken möchte ich schließen und allen viel Erfolg auf seinem Weg im Judo wünschen.


Ernst Hofer



zurück zur Übersicht
  • Sektion
  • Sektion mit Schulunterricht
  • Leistungszentrum

News der Sektionen

St. Martin im Mühlkreis
Weihnachtsfeier Sektion St. Martin 19. Dec
Hellmonsödt
Ein Danke 08. Nov
Hellmonsödt
Eine letzte Verbeugung 02. Nov