Die Freude war ihm anzumerken, als Christoph Scheiblhofer vergangenen Donnerstag auf der Linzer Gugl sein erstes Judo-Training seit seinem Arbeitsunfall im Juni absolvierte (Foto: Weihbold). "Die Kondi fehlt noch", schnaufte der 18-Jährige zwischen den Randoris. Eine Woche vor Heiligabend war für den Gramastettner ein Wunsch in Erfüllung gegangen. "Mein Ziel war es, vor Weihnachten wieder Judo trainieren zu können – das habe ich geschafft."
Wer "Breiti" mit all seiner Unbekümmertheit und Freude so sieht, vergisst leicht, wie weit der Weg für ihn bis in das Gugl-Training war. Mutter Marianne erinnert daran: "Die erste optimistische Prognose der Ärzte lautete damals, dass Christoph im Oktober von der Intensiv auf die normale Station verlegt wird und vielleicht zu Weihnachten nach Hause darf." In der Tat war "Breiti" nach seiner wundersamen Heilung aber schon im August daheim. Im Oktober kehrte er sogar in seine Arbeit zurück.
Mühlviertler ist "Welser des Jahres"
Ärzteschaft und Judo-Familie staunen über seinen Heilungsverlauf. Beim Landeskadertraining auf der Gugl, dessen Teilnehmer davor getestet werden, war die Freude deshalb groß über den Rückkehrer, der dort sogar als "Welser Kämpfer des Jahres" ausgezeichnet wurde. Sein inspirierender Kampf abseits der Matte habe ihm diese Ehre als ersten Nicht-Welser verschafft, erklärte Wels-Trainer Manfred Dullinger in einer Ansprache. Ein Foto von seinem Trainingscomeback wurde vom ÖJV zu einem der zwei "Judo-Fotos des Jahres" gewählt.
Scheiblhofers zweiter Weihnachtswunsch erfüllte sich derweil nicht. Noch nicht. "Ich möchte gerne einen Ruder-Ergometer für daheim", verrät "Breiti". "Aber die waren jetzt leider ausverkauft." Der Hintergrund für seinen Wunsch liegt auf der Hand: "Damit ich bei den nächsten Randoris wieder mehr Kondi habe."
Lies mehr dazu in den OÖNachrichten: "Der größte Kampf des Christoph Scheiblhofer"