Zwei Wochen bevor bei der außerordentlichen Generalversammlung in Wien ein neuer ÖJV-Vorstand gewählt wird, ist nun offenkundig, dass Hans Paul Kutschera nicht mehr als ÖJV-Präsident weitermacht.
Bis zum vergangenen Wochenende lief die Einreichungsfrist für Wahlvorschläge. Eingelangt ist eine Liste, auf welcher sich der Name Kutschera nicht wiederfindet. Der Mediziner, der seit Ende 2004 die Geschicke von Österreichs Verband leitet, verzichtet demnach nach den jüngsten Irritationen auf eine Wiederwahl.
Um dessen Nachfolge als ÖJV-Präsident bewirbt sich gemäß des Listenvorschlags Martin Poiger (im Foto oben rechts aus 2011 gemeinsam mit Kutschera). Der 42-jährige Burgenländer scheint für die Funktion entsprechend beschlagen, arbeitet er doch als Direktor des Hauptbüros des Europäischen Verbands (EJU), organisiert mit seinem Bruder Roland die European Open in Oberwart und ist Teil der Bundesliga-Komission. Im ÖJV-Vorstand wirkte er zuletzt als Technischer Direktor Stellvertreter mit, galt lange Jahre als rechte Hand Kutscheras. Ein Vertrauensverhältnis, welches wegen der Querelen rund um eine Heim-WM 2021 dem Vernehmen nach Risse bekommen haben dürfte.
Poiger versammelt im Wahlvorschlag Teile des alten ÖJV-Vorstands hinter sich. Acht (von insgesamt zwölf) Vorstandsmitglieder – darunter auch die UJZ’lerin Silvia Ehrengruber (Kassierin) – waren wegen Unklarheiten rund um die Finanzierung der zwölf Millionen Euro teuren Heim-WM 2021 bei der Vorstandssitzung vor drei Wochen in Fuschl zurückgetreten und hatten die Neuwahlen damit notwendig gemacht.