Gerade einmal drei bis vier Minuten nachdem Daniel Allerstorfer vom Aserbaidschaner Ushangi Kokauri mit einem rechten Harai-goshi (vielleicht auch O-soto-gari) ipponisiert worden war, lag der Mühlviertler schon tief schlafend in der Aufwärmhalle. Eingehüllt von einem Haufen aus Kimonos, Trainingsjacke und Handtüchern.
Als der 23-Jährige etwa eine halbe Stunde später die Augen wieder aufschlug, raunzte er mit einem leicht geplagten Schmunzeln: "Es war ein vollkommener Blödsinn, hier zu starten." Jetzt wisse er, dass es gescheiter gewesen wäre, sich lieber für den in einer Woche in Düsseldorf stattfindenen Grand Prix auszukurieren, als in Oberwart kränkelnd versuchen, etwas zu erzwingen.
Nun gut, im Nachhinein ist man bekanntlich ja immer klüger.
Wie den Großteil der österreichischen Paris-Starter hatte auch Allerstorfer einen grippalen Infekt aus der Seine-Stadt mit heimgenommen. Wegen der Symptome hatte er lange zugewartet, erst am Vortag hatte er sich FÜR ein Antreten entschieden.
"Das Dumme ist halt, dass das Heim-Turnier nur alle zwei Jahre ist", streicht er die seltenen Gelegenheiten hervor, die seine Entscheidung mitbeeinflusst hatten. (In Oberwart kämpfen Jahr für Jahr alternierend Herren bzw. Damen.)
Für den ehemaligen Junioren-Europameister heißt es nun, ab ins Bett und schnell wieder voll fit werden.