Die vier Mühlviertler 66-kg-Kämpfer haben sich beim U18 European Cup in Zagreb bärenstark verkauft. Im 86-köpfigen Starterfeld dieser Gewichtsklasse manövrierte sich Samuel Gaßner mit einem Freilos sowie fünf Siegen sogar bis ins Finale.
Der vielleicht packendste Kampf: das Viertelfinale gegen den Deutschen Mateo Cuk, in dem beiden Kämpfern noch während der regulären Kampfzeit ein zweites Waza-ari hätte zugesprochen werden können. Da es aber da wie dort ausblieb, ging es in die Verlängerung, in welcher schließlich der EYOF-Zweite aus Ottensheim nach fast drei Minuten mit einem Koshi-guruma zur entscheidenden Wertung durchkam.
"Der Kampf war Sami verdammt wichtig, weil er mit Cuk noch eine Rechnung von Berlin vor einem Jahr offen hatte", weiß U18-Nationaltrainer Ernst Hofer. Damals hatte er nach Führung gegen Cuk noch wegen dreier Bestrafungen verloren.
In seinem ersten European-Cup-Finale hatte Gaßner dann allerdings gegen den als Nummer eins gesetzten Hamza Jashari das Nachsehen. Der Mazedonier hatte bereits in der Verlängerung des Viertelfinals Jakob Wiesinger mittels eines O-uchi-garis aus der Hauptrunde befördert. Wiesinger wurde wie bereits beim ersten European Cup der Saison in Follonica Siebter.
Die Trainingspartner Gaßner und Wiesinger haben somit nun beide die Quali-Norm für die U18-EM Ende Juni in Sarajevo erbracht.
Debütanten-Duo hielt mit
"Generell konnte man mit den vier Mühlviertler 66ern sehr zufrieden sein", war Hofers gute Laune, die freilich auch vom ersten Platz der Wimpassingerin Lisa Grabner (-52) herrührte, nicht zu überhören.
Neben Gaßner und Wiesinger waren mit Moric Münch zwei weitere Mühlviertler bis 66 auf der Matte gestanden. Ersterer hatte sich nach einem flotten Auftaktsieg dem Serben Stefan Radovanovic als eigentlich dominanterer Kämpfer in der Verlängerung geschlagen geben müssen. Münch verlor seinen ersten Kampf gegen Weißrussen Kiryl Radkevich nach vier Minuten Golden Score durch einen verkehrt eingedrehten Seoinage.
Aus österreichischer Sicht war es generell ein sehr erfolgreicher Samstag: Neben Grabner und Gaßner wurde der Reichraminger Daniel Leutgeb (-55) Fünfter und die Klosterneuburgerin Anika Schicho (-52) Siebte. Nur zum Vergleich: Im Vorjahr war in Zagreb ein einzelner siebter Platz das höchste der Gefühle gewesen.