Doch um sich nicht den Zorn von Tina Zeltner und Georg Reiter auf sich zu ziehen, lassen wir schwülstige Vergleiche mit bedeutungsschwangerer Literatur an dieser Stelle lieber. Zumal ja von Feindschaft zwischen den Reiters aus dem Mühlviertel und Zeltners aus Wimpassing keine Rede sein kann. Im Gegenteil, geben diese ein recht harmonisches Bild ab.
Ein Verbot ausgesprochen
In beiden Familien ist der Judo-Sport das bestimmende Thema. Da wie dort haben alle Familienmitglieder auf der Matte gestanden, wobei Michaela Zeltner – Tinas Mutter – dabei gerne Abstriche macht. Sie habe Judo lediglich einige Jahre betrieben, also eher „ausprobiert“, erklärt ihre Tochter. Die Väter sowie Tina und Georg waren sogar Teil des Erwachsenen-Nationalteams.
Wer jetzt glaubt, dass bei so viel geballter Judo-Verrücktheit bei Familientreffen nur über Judo diskutiert wir, der irrt, da das nämlich recht bald verboten wurde. „Judo nimmt in unser aller Leben einen recht großen Teil ein. Da wollen wir die gemeinsame Zeit besser nutzen, als bei Treffen wieder über Judo zu philosophieren“, schildert Tina, die in Linz die Ausbildung zur Volksschullehrerin abschließt. Eine Abmachung, die alle Beteiligten dankend angenommen hätten.
Aber mal ehrlich: Könnt ihr euch vorstellen, dass sich Pepi und Adi auch daran halten, wenn sie zu zweit alleine gelassen werden? „Nun ja, Gesetze sind dazu da, gebrochen zu werden“, sieht das Tina nicht so eng.
25 Jahre Judo in Hellmonsödt
Die familiäre Eintracht wird am Samstag in Hellmonsödt ab 19.30 Uhr für circa eineinhalb Stunden beiseitegeschoben, schließlich geht das Rennen um die Final-Four-Plätze mit dem Herbststart in die heiße Phase. Während Wimpassing nicht nur dank des überraschenden Auftakterfolgs über Meister Galaxy als Tabellenführer dasteht, braucht das derzeit viertplatzierte UJZ wohl zumindest noch drei Punkte aus den verbleibenden zwei Runden, um den Sprung in das heuer erst am 16. Dezember in Gmunden stattfindende Final-Turnier zu schaffen.
Landesliga kämpft für verletzten Trainer
Praktisch als Overtüre des Großkampftages gehen ab 14 Uhr zwei Landesliga-Partien über die Bühne, wobei die UJZ-Damen gegen Gallneukirchen den ersten Saisonsieg holen möchten. Der Hinkampf vor dem Sommer endete auswärts denkbar knapp mit 8:10.
Für die Landesliga-Herren will gegen WAT Stadlau für ihren verletzten Trainer Manfred Reiter kämpfen, der sich nach seinem schweren Motorradunfall im August noch drei Wochen lang auf Reha im Waldviertel befindet. "Es ist alles bisher recht gut verheilt, aber es braucht noch seine Zeit", meint das UJZ-Urgestein, das mehrere Rippenbrüche sowie einen offenen Unterschenkelbruch davongetragen hatte. Für ihn werden Michael Makula und Reini Pühringer als Mannschaftsführer einspringen.