Vielleicht war’s, als gerade über eine mögliche Unbenennung der UJZ-Landesliga-Mannschaft in "UJZ-Red-White-Red-Socks" (oder so ähnlich) diskutiert wurde…
Da oben auf dem Warscheneck. Aber nicht auf den 2388 Metern, auf denen das Gipfelkreuz steht, sondern zwei Höhenmeter weiter unten. Versteckt hinter einem Felsvorsprung, weil nämlich der Wind so über den Gipfel pfiff.
Mit null Grad Außentempteratur bot der Warscheneck-Gipfel dem siebenköpfigen UJZ-Landesligatrupp, der da oberhalb von Spital am Pyhrn Team buildete, einen eher frostigen Empfang. Gestört haben nach dem Aufstieg über den durchaus kletterbehafteten Südost-Grat allerdings weniger die Gefriergrenze mitsamt dem strammen Lüfterl. Sondern vielmehr die Wolken. Von unten betrachtet mögen die weißen Himmelsdinger mitunter schön und fluffig wirken, aber die Innenansicht ist…naja…ziemlich umsonst.
Drum dürfte es – wie eingangs erwähnt – just bei der Diskussion über eine mögliche Umbenennung (die teamintern zugegeben noch schmähhalber geführt wird) passiert sein, als dann doch das Wölkchen verblasen wurde. Und frei war er, der wunderschöne Blick auf die Wurzeralm und all die Berge ringsum, von denen uns unser "Bergführer" Robert Kollisch recht einfach weismachen konnte, so ziemlich alle benennen zu können. Klar, dass das notorische Gipfelselfie einer sonnigen Wiederholung bedurfte.
Kollisch war nicht nur der alpinistische Leiter der UJZ-Expedition, sondern auch deren Ideengeber gewesen. Und dass der Begründer des Landesliga-Superman-Kults über das nötige Knowhow oberhalb der Baumgrenze verfügt, bezweifelte ohnehin niemand, der seinem Facebook-Account folgt. Soll heißen: Er dürfte schon mal auf einem Berg gewesen sein.
Bergweisheiten inklusive. "Steil ist geil" war der prägende Satz, als davor in der ersten Stunde der Weg auf die Wurzeralm erklommen wurde. Wobei "Weg" nicht ganz stimmt. Die Serpentinen waren umsonst für uns angelegt worden, wählten wir doch die merklich steilere Skipiste. Geil eben.
UJZ’ler halfen beim Wassersparen
Egal ob jetzt steil oder eher flach (worauf sich übrigens "schwach" reimt) – am wenigsten anzuhaben schienen die insgesamt achteinhalb Stunden und 1800 Höhenmeter über Wurzeralm, Totem Mann, Roter Wand bis zur Dümlerhütte augenscheinlich Michael Makula. Der Senioren-EM-Starter war die leichtfüßigste Gämse im UJZ-Stall. Mit Holzschnitzereien, Müllsammeln, Telefonaten oder sogar einem Berglauf vertrieb er sich etwaige Leerläufe. Seine Energie bezog er unter anderem von Knoblauchzehen aus dem eigenen Gartl, die sich der Vorstand des Puchenauer Kleingärtnervereins zwischendurch als Ganzes reinpfiff. Bestimmt ein alter Nepalesen-Trick.
Die null Grad vom Warscheneck waren dann längst vergessen, als auf der Dümlerhütte topless die letzten Sonnenstrahlen des Tages zelebriert wurden. Ein Riesenpech war freilich, dass auf der Hütte gerade akute Wasserknappheit herrschte. Die ökologisch bewussten UJZ’ler verhielten sich vorbildlich, verzichteten auf die ohnehin gesperrten Duschen und stiegen auf anderweitige Getränke um. Flexibilität ist halt unser Trumpf. Daran hielt sich dann auch Martin Reiter, der nach der Arbeit noch von Roßleithen rauf folgte und achtköpfige Reisegruppe quasi komplettierte, ehe spätabends die gegenseitige Vertrauenswürdigkeit mittels Würfelspiel getestet wurde.
Erst am nächsten Tag folgte der Abstieg. Bei schönstem Wetter versteht sich, war doch zusammengegessen worden. Schreit also nach einer Wiederholung.
Und noch eine Klarstellung als Nachsatz: Gerüchte, wonach irgendjemand in der Hüttennacht nicht geschnarcht hätte, weist das UJZ Mühlviertel entschieden zurück.