Peter Scharinger erlebt in Dänemark einen Einstand, wie er sich ihn wohl besser nicht erträumen hätte können.
Sein aktuell größtes Zugpferd, Emilie Sook (-70), kämpft sich beim Grand Prix in Tashkent überraschend bis ins Finale vor. Dort unterliegt die 21-Jährige zwar der usbekischen Lokalmatadorin Gulnoza Matniyazova, Rang zwei bei Grand-Prix-Turnier hat es aber in Dänemark überhaupt noch nie gegeben.
Seitdem der Weltverband 2009 die Grand Prixs und Grand Slams eingeführt hat, schaffte es noch nie ein dänischer Judoka dort auf ein Podest. Bis eben jetzt.
Der Trend zeigt nach oben
Für Sook ist es erst das dritte Turnier, seitdem Scharinger mit 1. August das Teamchefzepter übernahm. Bereits in der Vorwoche war sie mit Rang fünf in Zagreb bereits knapp dran.
Dass er angesichts seiner noch sehr kurzen Amtszeit eigentlich noch nicht allzu viel beigetragen haben kann, betont auch Scharinger stets. Jedoch scheint ihm zumindest eines gelungen zu sein: Ein Klima zu schaffen, in dem sich die Sportler wohlfühlen und Leistung bringen.
Denn auch abseits von Sook zeigt die Kurve in Dänemark nach oben: Bei der U21-EM zuletzt in Maribor standen gleich zwei Däninnen im Halbfinale. Auch wenn es am Ende "nur" zu zwei fünften Plätzen reichte, war das für dänische Verhältnisse ein Spitzenergebnis.
Erste Maßnahmen im "System Scharinger"
Um in Dänemark ein leistungsorientiertes System aufzubauen, hat Scharinger bereits an einigen Schrauben gedreht. Nachdem er sich einige Zeit genommen hat, um persönlich die wichtigsten dänischen Zentren zu besuchen, zieht er nun die leistungsstarken Sportler in regelmäßigen Abständen an verschiedenen Ecken des Landes für mehrtägige Trainingscamps zusammen.
Das erste ging dieser Tage nahe Aalborg über die Bühne. Ausgerechnet Aalborg zu wählen, war nicht unrisikoreich, da sie sich fast sechs Autostunden von Kopenhagen entfernt ist. "Wer wirklich will, der kommt auch dorthin, das wollte ich am Anfang gleich einmal sehen", begründete Scharinger, der positiv überrascht wurde. Da über 70 Sportler kamen, hatte man am Ende schon leichte Probleme, alle unterbringen zu können. "Mich hat das riesig gefreut", verrät der 31-Jährige.
Zehnter Turniersieg für Unterwurzacher
Für Österreichs Judo-Damen (Herren sind nicht am Start) läuft es in Tashkent recht erfolgreich. Die Innsbruckerin Kathrin Unterwurzacher wird bis 63 kg ihrer Nummer-eins-Setzung vollauf gerecht. Mit einem Festhalter im Finale gegen Hannah Martin (USA) fixiert sie ihren zehnten Sieg bei einem Weltranglistenpunkte-Turnier.
Sabrina Filzmoser nutzte ein Zeitfenster in ihrer Pilotenausbildung und wurde Fünfte bis 57 kg. Am Sonntag ist noch
Bernadette Graf (-78) im Einsatz.
Unterwurzachers Finalsieg im Video:
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