27. Jun

Die unantastbaren Antreiber

Wie Gerhard Altenhofer und Lukas Lindorfer in unnahbaren Zeiten die Tempomacherrolle übernahmen. Eine Geschichte von der Entdeckung ungeahnter Muskelgruppen:

Parkplatz Niederwaldkirchen. Kurz vor sieben Uhr. Kurz vor Trainingsbeginn. 

 

Wer in den sich nähernden Autos den Trainer erspähen will, der wird diesmal nicht fündig werden. Er kommt nämlich angerannt. Gut, so weit hat der Lukas Lindorfer ja auch wieder nicht, nichtsdestoweniger deutet es an, aus welchem Holz der Niederwaldkirchner geschnitzt ist: Ein Duracell-Haserl ausgestattet mit guter Laune und tragbarer Musikbox.

 

"Für heute habe ich mir etwas Neues einfallen lassen", sagt das Kraftbündel dann lächelnd in die Runde der rund 30 UJZ'ler, die merklich unsicher sind, ob das was Gutes verheißt. Denn bei den Trainings auf Abstand verhielt es sich ein klein wenig wie mit dem allgemein herrschenden Ausnahmezustand: Man wusste nie so ganz, was da jetzt kommt, aber man ahnte, dass es mitunter schmerzhaft wird.

 

"Wegen der Anzahl oder den teilweise recht jungen Sportlern muss ich beim Programm sehr flexibel bleiben", erklärt Luki, der die UJZ'ler an besagtem Abend mehrfach den Niederwaldkirchner Fitnessweg "hinaufstaubte". Das hatte es entsprechend in sich. "Oft hab ich das Programm noch ganz kurzfristig umbauen müssen." Das klappte gut.


Lukas Lindorfer in seinem Element

Justament vor dem Lockdown hatte Lindorfer Anfang März seine Ausbildung zum diplomierten Fitness- und Personaltrainer abgeschlossen. "Für mich ist es cool, jetzt richtig Erfahrung sammeln zu können." Eine Win-Win-Situation.

 

Ganzheitlicher Zugang 

Abseits des vertrauten Mattenterrains wurden die Einheiten für gestandene Judoka zu kleinen Selbsterfahrungstrips. Ein Kennenlernen noch ungeahnter Muskelgruppen. Ein wahrer Meister darin ist Gerhard Altenhofer, genannt "Gogo".

 

Der 31-Jährige ist nicht nur Sportwissenschafter, Mentaltrainer und medizinischer Trainingstherapeut, sondern obendrein Fachmann auf dem Gebiet der Psycho-Neuro-Immunologie. Ein interdiszplinäres Feld, welches sich mit den Wechselwirkungen von Psyche, Nerven und Immunsystem befasst. Oder anders formuliert: Der Linzer hat einen recht ganzheitlichen Blick auf den Körper. "Ich versuche, dem Sportler zu erklären, wie sein Körper funktioniert - wie sich Dinge wie Schlaf oder Ernährung auswirken", umreißt er sein Vorgehen in eigenen Worten. Das Erkennen und Eingehen auf die individuellen Voraussetzungen sei das A und O in seinem Tun.

 

Die Latte an Ausbildungen hat er in Deutschland und Spanien durchlaufen. Mit seinem Bruder Andreas gründete der gebürtige Altenfeldner nun diesen Mai das Personal-Coaching-Startup Healthquarter, mit Praxis in Linz.

 

Gogos Trainingsgestaltung ist vielseitig. Oft überraschend. Ein Schmankerl: Als er es vollbrachte, Mattenab- und -aufbau zur Übungsform zu stilisieren. Als Richtschnur hat er die körperliche Ausbildung von Geräteturnern im Hinterkopf, wie er verrät: "Diesen Zugang finde ich besonders reizvoll."

 

Im Sog von Martin Schlögl ist Altenhofer in den vergangenen Jahren mehr und mehr zur sportwissenschaftlichen Instanz im UJZ avanciert. Auch weil er unter anderem mit den Nationalteamkämpfern Daniel Allerstorfer und Samuel Gaßner vertiefend arbeitet. Während der Pandemie wurde er nun gemeinsam mit Lindorfer zum unverzichtbaren Tempomacher. Das dynamische Duo Altenhofer/Lindorfer hat zuletzt die Trainingsarbeit am Hauptstandort Niederwaldkirchen nicht bloß getragen, sondern die Chancen der Krise offengelegt.

 

"Ich denke, man muss versuchen, das Positive zu sehen", ergänzt Lindorfer. "Viele sind jetzt so fit wie noch nie." Er und Altenhofer waren begeistert vom Einsatz und der Leistungsbereitschaft. Das Duo wird sein Können nach den Öffnungen im Crossfit-Training immer montags um 19 Uhr zeigen.

 

Künftig mit bestimmt noch mehr Zulauf. 

 

 

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