21. Aug

"Das Risiko steht nicht dafür"

Daniel Allerstorfer muss für die WM in Tokio absagen. Der St. Petringer ist nach seiner Schulterverletzung noch nicht schmerzfrei.

Vor zwei Jahren hatte Daniel Allerstorfer als Siebenter noch für das beste österreichische Ergebnis der WM in Budapest gesorgt.

 

Bei den am Sonntag beginnenden Titelkämpfen in Tokio muss der Mühlviertler allerdings zuschauen.

 

"Es macht keinen Sinn", winkt Allerstorfer ab. Mitte Juli hatte sich der 26-Jährige beim Grand Prix in Budapest zwei Bänder in der linken Schulter eingerissen. Seither therapierte der St. Petringer wie wild, um doch noch bei der WM, dem höchstdotierten Turnier der Olympia-Qualifikation, auf die Matte gehen zu können.

 

Anfang dieser Woche dann der Härtetest, ob die Schulter hält. Spätestens nach dem Dienstagtraining in Niederwaldkirchen hatte Allerstorfer dann aber Gewissheit: Es geht nicht. "Ich habe sogar bei Liegestützen noch leichte Schmerzen gespürt", verriet er. Am Mittwoch folgten Gespräche mit Schulterspezialist Milan Capousek und Landestrainer Klaus-Peter Stollberg, die ihn in seiner Einschätzung bestärkten.

 

"Das Risiko steht nicht dafür", so Allerstorfer. Sich nicht nach einer derart langen Judo-Pause den weltbesten Schwergewichtlern zu stellen, hätte zum einen nicht die besten Erfolgsaussichten und würde zum anderen ein neuerliches Verletzungsrisiko mitbringen. "Und würde ich mir noch eimal wehtun, wäre auch die Herbstsaison dahin", sagt Allerstorfer, der im vergangenen Jahr schon wegen eines Bandscheibenvorfalls im Nacken mehrere Monate aussetzen hatte müssen.


  

Stattdessen will der Mühlviertler einen kleinen Trainingsaufbau einlegen, um dann nach der WM richtig anzugreifen. Noch dazu, da Mitte September mit dem Grand Prix in Tashkent (UZB) eines seiner Lieblingsturniere auf dem Plan steht. In Usbekistan hatte er 2014 mit Platz zwei den Grundstein für seine erfolgreiche Olympia-Qualifikation gelegt.

 

Österreichs WM-Aufgebot damit geschrumpft

Wegen der Absage Allerstorfers schrumpft Österreichs Aufgebot für die WM auf zwölf Athleten. Diese haben bereits diese Woche in das Mutterland des Judos übergesetzt, um sich für das Saisonhighlight zu akklimatisieren. Die WM ist zugleich das Testevent für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. 

 

2020 wie jetzt ist der 11.000 Zuschauer fassende Nippon Budokan in Tokio der Austragungsort. Die altehrwürdige Halle, die für die Spiele 1964 erbaut wurde, wurde diese Woche noch mit einem Videowürfel aufgemotzt (Foto: Filzmoser).

  

Im Nippon Budokan findet kommende Woche die Judo-WM statt.

Österreichs Kämpfer machen sich in Tokio auf die Jagd nach der ersten WM-Medaille seit neun Jahren. Diese hat Sabrina Filzmoser (3.) 2010 justament in Tokio geholt. Seither errangen die rot-weiß-roten Asse zwar verlässlich fünfte und siebente Plätze, für das Podest reichte es allerdings nicht mehr.

 

Dass sich das bei der Olympia-Generalprobe ändert, wird schwierig. Die verlässlichsten World-Tour-Kämpfer der vergangenen sieben Jahre - die Innsbruckerinnen Kathrin Unterwurzacher und Bernadette Graf - waren seit Rio 2016 oft von Verletzungen gebremst. Nun verloren sie mit Marko Spittka auch noch ihren sportlichen Ziehvater.

 

Auf dem Papier übernehmen Sportdirektor Markus Moser und Techniktrainer Hitoshi Kubo interimistisch die Agenden des Damencheftrainers, beim WM-Turnier selbst soll allerdings großteils Herren-Trainer Patrick Rusch auf dem Coachingsessel an der Wettkampfmatte platznehmen. Dieser Wunsch wurde nämlich von vielen Athletinnen in der unmittelbaren WM-Vorbereitung geäußert.

 

Von der Weltrangliste her haben die Wimpassingerin Michaela Polleres (4. -70) und der Wiener Stephan Hegyi (11. +100) die besten Erfolgsaussichten. Bei den Herren feiert Laurin Böhler (-100) ein Comeback nach Verletzung und der Welser Senkrechtstarter Shamil Borchashvili (-81) sowie die beiden Galaxy-90er Marko Bubanja und Johannes Pacher ihr WM-Debüt. 

 

 

 

Das ÖJV-Aufgebot für Wm in Tokio (25.8.-1.9.):

-57 Sabrina Filzmoser (Wels) 
-63 Magdalena Krssakova (Sirvan), Kathrin Unterwurzacher (Innsbruck) 
-70 Michaela Polleres (Wimpassing) 
-78 Bernadette Graf (Innsbruck) 

-73 kg: Lukas Reiter (Wimpassing) 
-81 kg: Shamil Borchashvili (Wels) 
-90 kg: Johannes Pacher (Galaxy), Marko Bubanja (Galaxy ) 
-100 kg: Aaron Fara (Wimpassing), Laurin Böhler (Vorarlberg) 
+100 kg: Stephan Hegyi (Hakoah)

 

Zeitplan:
Sonntag: -48, -60 
Montag: -52, -66
Dienstag: -57, -73
Mittwoch: -63, -81 
Donnerstag: -70, -90
Freitag: -78, -100
Samstag: +78, +100
Sonntag: Mixed-Teambewerb


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