19. Jun

Sie wollen doch nur spielen

Daniel Allerstorfer kämpft bei den Europaspielen in Minsk nicht nur um EM-Medaillen. Peter Scharinger hatte schon im Vorfeld Glück.

Einen Tag nach der offiziellen Eröffnung gehen ab Samstag die Judoka bei den Europaspielen auf die Matte. Für Daniel Allerstorfer (+100) wird es als einen von insgesamt zwölf ÖJV-Judoka (die Wienerin Katharina Tanzer/-48 erhielt noch einen Last-Minute-Startplatz) am Montag ernst.

 

Die Judo-Wettkämpfe stellen bei den zweiten Europaspielen der Geschichte nicht nur (für unsereins) das subjektive sondern auch das objektive Highlight dar. Das sieht, wer näher hinschaut. Der jüngste Spross der olympischen Bewegung - die Europaspiele - suchen noch nach ihrem Platz in den vollen Wettkampfkalendern sowie auf dem Bedeutungs-Radar diverser Sportarten - und fanden diesen bisher nur schwer. 


Das OÖ-Trio bei den Europaspielen: Filzmoser, Allerstorfer und Borchashvili

So finden mit Schwimmen und Leichtathletik zwei Zugpferde der großen Olympischen Spiele in Minsk fast nicht statt. Während der europäische Schwimm-Verband wegen der in einem Monat folgenden WM gänzlich auf Europaspiele verzichtet, kommt in der Leichtathletik ein völlig neuer Team-K.o.-Modus zum Einsatz. Eine Wundertüte. Die ohnehin reichweitenstarke Freiluft-EM im Rahmen der Europaspiele auszutragen, wäre für die Europäische Leichtathletik-Föderation finanziell ein großer Rückschritt. Generell fallen zur Premiere in Baku vor vier Jahren gleich fünf der damals 20 Sportarten weg. Statt knapp 6000 Athleten sind es nur mehr an die 4000.

 

Nur im Boxen, Badminton und Judo haben die Wettkämpfe EM-Status. Und genau das rückt Judo in den Fokus der Aufmerksamkeit: Im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten ist hier klar, was in Minsk auf dem Spiel steht. Entsprechend sind auch die Starterfelder. Von der Weltspitze fehlen eigentlich nur Tina Trstenjak (SLO) und Sagi Muki (ISR). Auch weil der Termin für die Vorbereitung auf die WM Ende August in Tokio nicht optimal ist.

 

Nicht nur um EM-Medaillen

Wie schon vor vier Jahren werden den Platzierten auch in Minsk je zwei Medaillen um den Hals gehängt werden. Eine von den Europaspielen, eine von der EM. Doch ist es nicht nur Edelmetall, worum es geht. Die EM markiert die Halbzeit des zwei Jahre dauernden Olympia-Quali-Zyklus'. "Es geht um einen guten Abschluss des ersten Jahres", bestätigt Allerstorfer, der mitunter wegen seiner mehrmonatigen Nackenverletzung im Vorjahr noch Boden gut machen will. Zählen die erkämpften Punkte im ersten Jahr zu 50 Prozent, beginnt nach der EM die 100-Prozent-Phase.

 

Der Petringer brachte sich zuletzt mit Trainingslagern in Japan und Porec (CRO) in Schwung. Nun gehe es darum, die Form auch auf die Matte zu bekommen, so der 26-Jährige.

 

Hunger auf Mehr: Filzmoser feierte kürzlich Geburtstag

Minsk ist kein Neuland für den Mühlviertler, der wie viele andere ÖJV-Judoka dort schon diverse Trainingslager abspulte. "Dort wird jetzt versucht, sehr viel für den Sport zu machen", weiß Sabrina Filzmoser. Die Welserin, die kürzlich in Porec ihren 39. Geburtstag feierte, ist sich sicher, dass trotz der noch geringen Tradition der Europaspiele bei allen Startern der viel besagte Olympische Geist, der Olympische Spiele umgibt, einkehrt. "Das war schon in Baku so und wird auch diesmal so sein."

 

Scharinger doppelt im Glück

Ebenfalls in Minsk ist Peter Scharinger. Der gebürtige Neufeldner hat als Dänischer Teamchef drei Eisen im Feuer, darunter UJZ-Legionär Mathias Madsen (-100). Scharinger hatte diese Woche schon großen Grund zur Freude: Rikke Berg brachte am Dienstag mit Sebastian den zweiten gemeinsamen Sohn zur Welt. Wir gratulieren!

 

Für Scharinger bedeutete das doppeltes Glück. Mit dem erst für Freitag prognostizierten Geburtstermin wäre es für ihn richtig knapp geworden, noch rechtzeitig zu den Europaspielen zu kommen. "Somit geht es sich aber leicht aus", schmunzelt Scharinger.

 

 

Aufgebot:

-48 kg Katharina Tanzer
-57 kg: Sabrina Filzmoser 
-63 kg: Magdalena Krssakova, Kathrin Unterwurzacher 
-70 kg: Michaela Polleres 
-78 kg: Bernadette Graf

 

-73 kg: Lukas Reiter 
-81 kg: Shamil Borchashvili 
-90 kg: Marko Bubanja 
-100 kg: Aaron Fara 
+100 kg: Stephan Hegyi, Daniel Allerstorfer

 

Zeitplan:


Samstag, 22. Juni
Frauen: -48 kg, -52 kg, -57 kg 
Männer: -60 kg, -66 kg

 

Sonntag, 23. Juni
Frauen: -63 kg, -70 kg 
Männer: -73 kg, -81 kg

 

Montag, 24. Juni 
Frauen: -78 kg, +78 kg 
Männer: -90 kg, -100 kg, +100 kg

 

Dienstag, 25. Juni
Mixed-Teambewerb


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