08. Feb

Startschuss in der Kathedrale des Judos

Das Warten hat ein Ende. Daniel Allerstorfer greift am Sonntag in die neue Saison ein. Und mit Paris kommt das Beste gleich zuerst.

Vom sanften Raunen über das Brodeln bis hin zum frenetischen Jubel.

 

Und wehe, wenn "ihr" Teddy Riner gerade den Turniersieg feiert, dann verwandelt sich das Palais Omnisport in Paris-Bercy in ein Tollhaus!

 

Gerne wird gesagt, dass jeder Judoka in seinem Leben einmal nach Japan reisen solle. Vermutlich des Trainings wegen und um die dem Judo zu Grunde liegende Kultur kennenzulernen. Genau so gut ist einem jeden Judo-Begeisterten eine Reise zum Grand Slam in Paris ans Herz zu legen. Wobei es "Wahlfahrt" wohl besser trifft. Denn wer einmal die Stimmung in der mit knapp 13.000 Zuschauern ausverkauften Halle unweit der Seine aufgesogen hat, spricht gerne ehrfürchtig von der "Kathedrale des Judos".

 

Dort, wo der Herzschlag dieses Sports am lautesten zu hören ist. "Das Publikum ist sehr fachkundig, geht bei jeder Aktion voll mit", schildert Sabrina Filzmoser, die ihr Lieblingsturnier zweimal (2006, 2008) gewann. Die Welserin wird in Paris heuer allerdings nicht an den Start gehen, da sie noch in Japan trainiert, erst mit dem Heimturnier in Oberwart (16.2.) in die Saison einsteigt. Somit wird Tina Zeltner die einzige Österreicherin auf der Pariser Matte sein.

 

Österreichs Herren starten bis auf den nach seiner in Mittersill erlittenen Ellbogenverletzung rekonvaleszenten Laurin Böhler in voller Breite, darunter auch Daniel Allerstorfer (+100 kg). Für den Mühlviertler kommt der sonntägige Saisonauftakt nach dem Japan-Aufenthalt sowie den Camps in Straßwalchen, Mittersill und vorige Woche in Köln keinen Tag zu früh.

 

Dass es zum Einstieg gleich Paris ist, macht die Angelegenheit noch reizvoller. "Das ist das Turnier mit der besten Atmosphäre", gerät der Mann aus St. Peter ins Schwärmen.

 

Drei Grand Slams innerhalb fünf Wochen

 

Der 26-Jährige hatte das vorige Frühjahr wegen eines doppelten Bandscheibenvorfalls verpasst. "Im Herbst hatte ich dann einige gute Ergebnisse, auf denen ich nun aufbauen will." Dazu Gelegenheit bekommt er in nächster Zeit reichlich. Mit Paris, Düsseldorf und Ekaterinburg stehen nämlich gleich drei Grand Slams in nur fünf Wochen auf dem Wettkampfkalender.

 

Während das einstige Vorbild Tennis bei seinen vier Grand-Slam-Turnieren bleibt, ist deren Anzahl im Judo mittlerweile auf sechs (noch Baku, Abu Dhabi und Tokio) angewachsen. Allerstorfer ist über diese Entwicklung geteilter Meinung. "Prinzipiell finde ich, dass es zu viele Turniere gibt", sagt Allerstorfer. "Auf der anderen Seite sind sechs Grand Slams auch sechs Chancen auf fette Punkte."

 

Mit den European Games (=EM) in Minsk sowie der WM als Olympia-Generalprobe in Tokio stehen heuer zudem zwei Großereignisse ins Haus. Hinzüglich des Masters' und der insgesamt zehn Grand-Prix-Turniere im Jahr wird deutlich, welchen Umfang der Judo-Zirkus angenommen hat. Eine Schattenseite ist, dass die inflationäre Entwicklung im Top-Turnier-Segment samt einhergegangener Umgewichtungen bei den Weltranglistenpunkten keine positiven Auswirkungen auf die darunter liegenden Turnierebenen haben.

 

Österreichs Aufgebot für Paris:

-63 Tina Zeltner

-73 Lukas Reiter, Christopher Wagner

-81 Shamil Borchashvili

-100 Aaron Fara

+100 Daniel Allerstorfer, Stephan Hegyi



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